„Kraftpille“ Akquisitionen
Die MGI Gruppe macht die fortschreitende Konsolidierung in der Spielebranche zu ihrer Erfolgsgeschichte. Mehr als dreißig Unternehmen wurden in den letzten sechs Jahren in Europa und Nordamerika erworben, integriert und effizienter gemacht. Dabei werden bereits entwickelte Games gekauft, die nicht zu den großen Blockbustern zählen, aber eine treue Community haben. Media and Games hat eine Buy and Build-Strategie entwickelt, um diese besser zu monetarisieren. Damit macht sich das Unternehmen von einzelnen Spieletiteln unabhängig und schafft eine effektive Fixkostendegression.
Die Gamigo-Plattform hat durch eigene und zugekaufte Titel zudem eine große internationale Community für Browser- und Onlinespiele geschaffen. Die monatliche Nutzerzahl beträgt nach Unternehmensangaben fast 1,4 Millionen für die Top-Ten Spiele der Plattform. Besonders ertragreich sind Multi-Player-Online-Rollenspiele. Mit dem Verkauf virtueller Spielgegenstände gegen reales Geld erhöhen Spieler ihre Erfolgsaussichten in der Fantasiewelt ihrer Community. So geben die Teilnehmer im Schnitt zwischen zwanzig und fünfzig Euro pro Monat aus. Media and Games schöpft hier das Potential der zunächst kostenlosen Free-to-Play-Spiele mit hohen zweistelligen Margen ab.
Während die gesamte Branche jährliche Zuwächse von gut zehn Prozent verzeichnet, kommt Media and Games auf ein deutlich höheres Umsatzwachstum. Die Akquisitionen bringen jedoch nicht nur Topline-Zuwächse; im Spiele-Segment liegt die Marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen bei ca. vierzig Prozent. Damit wirken die Zukäufe wie die „Kraftpillen“, die Pac-Man in den achtziger Jahren Sonderkräfte verschafften.
Media- und Agenturgeschäft angeflanscht
Einer der cleversten Spielzüge des MGI-Managements war aus Sicht von Markus Herrmann die Verflechtung der Gamigo-Plattform mit Performance- und Influencer-Marketing. Online-Spiele und Gamer-Netzwerke sind ein El Dorado für die Wirkungsmessung von Werbekampagnen. Anhand unzähliger Datenpunkte ergeben sich aus dem Nutzerverhalten präzise Nachfragetrends, Zielgruppen und regionale Nutzerprofile. Der Geschäftsbereich der Spezialagenturen wie Adspree oder Reachhero bildet für MGI ein zweites Standbein, das in Verbindung mit dem Gaming-Geschäft unzählige Synergien bringt.
Werbetreibenden Produktanbietern bietet die auf Online- und Browser-Spiele spezialisierte Agenturleistung den Vorteil, dass sie ihre Werbung innerhalb eines Games bei ihrer Zielgruppe optimal platzieren können. Technische Lösungen verbinden die Auswertung der Werbewirkung mit der Spielgestaltung. „Indem beides miteinander verzahnt wird, erhöht Media and Games seine Attraktivität als Werbepartner. Das wiederum bringt zusätzliche Erträge“ erklärt Markus Herrmann den Wert dieser Geschäftsstrategie. Hier sieht der Fondsmanager auch das Potential für selbst generiertes Wachstum. „Das Management erwartet mit ca. dreißig Prozent zukünftig etwas niedrigeres Wachstum auf der im letzten Jahr erzielten Umsatzbasis von 140 bis 150 Millionen Euro. Die Übertragung von Spielkonzepten auf verschiedene Regionen oder Geräteplattformen kann die erreichte Cash-Profitabilität aber auf der Gewinnebene organisch noch verbessern.“
Die Macht der Clans
Ungefähr die Hälfte aller Deutschen spielt am Computer oder auf Mobilgeräten. Wer in den 80er Jahren zur Welt kam, für den waren Pac Man oder Super Mario Alltags-Ikonen. Die groben Pixel-Blöcke der damaligen Jump’n Run-Spiele sind jedoch aufwändigen Fantasiewelten gewichen, die Millionen von Spielern online zu Gilden, Clans und Communities verbinden. „Damit hat sich der Charakter der Branche vor allem in den letzten zehn Jahren komplett gewandelt.“ ist Herrmann überzeugt. „Traditionelle PC-Spiele haben mit der heutigen Gamer-Welt nichts mehr zu tun. Onlinenutzer bleiben ihren Clans und damit auch dem Spiel jahrelang treu. Die Gewinnentwicklung der Gamepublisher ist viel stabiler, weil es nicht mehr so sehr auf einzelne Blockbuster-Spiele ankommt, sondern vielmehr auf die Qualität, die man seiner Community bietet.“ Weniger Volatilität bei den Gewinnen bedeutet in der Regel eine höhere Bewertung an der Börse. Darauf setzt Herrmann mit seiner MGI-Position im Deutschlandfonds.
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