Bisher ist 2022 ein ruppiges Börsenjahr für Aktien. Eine nicht enden wollende Pandemie, der Anstieg von Zinsen sowie Rohstoff- und Finanzierungskosten, sinkendes Wachstum in China wie auch eine unsichere Kriegssituation in der Ukraine stürzen die großen Paradigmen von Globalisierung und Disinflation um. Obendrein bremsen die Notenbanken zu einem Zeitpunkt, wo die Wirtschaft eher etwas Unterstützung bräuchte. Angesichts einer langen Liste einzelner Störfaktoren ist die Stimmung in der Wirtschaft und bei Investoren auf einem Tiefpunkt angekommen.
Eine Anlageklasse hat es hart getroffen
Marktbeobachter sprechen von einem „Flight to Safety“, also einer Flucht in sichere Häfen, wenn Investoren sich kurzfristig und schnell von Aktien kleiner Unternehmen trennen und in großkapitalisierte, vermeintlich sicherere Unternehmen umschichten. Hierunter haben aggressive Wachstumswerte aber auch Unternehmen aus der zweiten Reihe seit Beginn des Russland-Ukraine-Konflikts nicht nur in Deutschland am stärksten gelitten. Von der Fluchtbewegung waren aber auch viele Werte betroffen, deren Geschäftsentwicklung unabhängig von der allgemeinen Konjunktur verläuft.
Die Folge sind unausgewogene Unternehmensbewertungen zugunsten großer Indexschwergewichte. Sie sind im historischen Vergleich gegenüber kleineren Unternehmen derzeit außergewöhnlich stark überteuert. Die Gelder dürften zwar bald in das Marktsegment kleinerer Unternehmen zurückfließen. Dann erwarten Analysten aber eine stärkere Differenzierung von robusten Geschäftsmodellen in einer schon jetzt radikal veränderten Welt.
De-Globalisierung, De-Carbonisierung, De-Zentralisierung
Der in Gang gekommene geopolitische Wandel betrifft die Export-und Industrienation Deutschland in besonderer Weise. Die Abkehr von Russland als Handelspartner wurde durch Sanktionen in sehr kurzer Frist herbeigeführt. Mittlerweile häuft sich auch gegenüber China die Kritik an menschenrechtsverletzenden politischen Praktiken im Inland. Die ökonomische Situation ist jedoch ungleich komplexer. China ist für deutsche Unternehmen Absatz- und Beschaffungsmarkt zugleich. Bestehende Verflechtungen vollständig aufzulösen wäre aus deutscher Sicht praktisch unmöglich. Die anhaltend gestörten Lieferketten infolge der chinesischen Zero-Covid-Strategie erzwingen dennoch mittelfristig einen teilweisen Rückbau globalisierter Versorgungswege, der mit höheren Kosten verbunden sein wird.
Der sogenannten De-Carbonisierung, das ist die international vereinbarte Reduktion von CO2-Emissionen, werden auf politischen Druck hin immer ambitioniertere Ziele gesteckt. Auch in diesem Punkt wird die deutsche Wirtschaft zum Handeln gezwungen. Je enger der Zeitrahmen für die Zielerreichung gesetzt wird, desto schneller erwartet man den technologischen Fortschritt aus der Privatwirtschaft.
Nicht zuletzt hat die Corona-Pandemie deutschen Unternehmen einen historisch schnellen Anpassungsprozess abgerungen. Dezentralisierte Geschäftsabläufe und hybride Arbeitsplätze gehören inzwischen vielfach zum neuen Standard.
Welche Trends bleiben
Auf die oben beschriebenen Umbrüche können kleine und mittelgroße Unternehmen flexibel reagieren. Diese Firmen haben in einem schwierigen Umfeld gute Wachstums-Chancen, wenn sie mit zukunftsfähigen Produkten in klar definierten Geschäftsfeldern und strukturellen Trends agieren. Dazu zählen alternative Energiequellen, die Digitalisierung von Unternehmensprozessen oder E-Commerce-Angebote. Anpassungsprozesse bringen erfahrungsgemäß immer auch neue Anlagethemen hervor.
Hier setzt der Deutschlandfonds der LOYS AG an. Oben auf der Liste des Fondsmanagers Markus Herrmann stehen Unternehmen mit einem hohen Free Cashflow, die die Modernisierung der deutschen Wirtschaft vorantreiben. Dazu gehören Werte wie Siemens Energy oder Nordex, deren Spezialprodukte den Bedarf für die alternative Energieerzeugung abdecken. Die Software AG oder TeamViewer leisten Beratung und technische Lösungen für dezentralisierte Prozessanalysen, Cloud-Computing oder die Organisation und Funktionalität von Fernarbeitsplätzen. Auch im E-Commerce sind viele Unternehmen aus Deutschland aktiv, obwohl sie keine Handelsware verkaufen. Ohne deutsche Softwarelösungen wären viele Online-Shops nicht einsatzfähig.
Welche Kriterien jetzt für die Aktienauswahl wichtig sind
Die fundamentale Aktienauswahl fußt auf bewährten Kriterien. Sie basieren auf langjähriger Erfahrung mit den Geschäftsmodellen kleiner und mittlerer Unternehmen. Titel, deren Wachstumsraten über dem allgemeinen Durchschnitt liegen, aber trotzdem eine niedrige Unternehmensbewertung aufweisen, werden als besonders attraktiv eingestuft. Sie machen im Fonds den höchsten Anteil aus.
Der Fonds setzt aktuell fast vollständig auf Unternehmen, deren Gewinnentwicklung von strukturellen Trends profitiert bzw. nicht an Konjunkturzyklen hängt. Weniger als ein Drittel der Unternehmen betreibt überhaupt nur ein produzierendes Gewerbe. Auch werden keine Aktien gehalten, die von der russischen oder ukrainischen Wirtschaft abhängig sind.
Warum Schwarzsehen nichts bringt
Soweit es möglich ist, ist das Portfolio von realen Wirtschaftsschwankungen abgeschottet. Ganz vermeiden lässt sich das Auf und Ab über lange Zeiträume nicht, vor allem nicht an den Börsen. Es sind gerade die Veränderungsprozesse, die die Wirtschaft in Bewegung halten und für neue Chancen sorgen. Anleger kommen daher um Aktien nicht herum, wenn es um den Aufbau ihres Vermögens oder den Erhalt ihrer Kaufkraft geht. Die in Korrekturphasen zwischenzeitlich auftretenden Übertreibungen bringen gute Einstiegsmöglichkeiten in eine der besten Assetklassen der Welt. Man muss nur hinsehen.
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