Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat Europa einen Schock versetzt. Zu dem unmittelbaren menschlichen Leid der Kriegshandlungen treten weitere tiefgreifende Veränderungen hinzu, mit denen sich Markus Herrmann, der Manager des Deutschlandfonds bei LOYS, auseinandersetzen muss.
Mit beispielloser Einigkeit geht die internationale Gemeinschaft bei der Ächtung der russischen Regierung vor. Zugleich müssen die Konsequenzen daraus abgewogen werden, um die negativen Folgen des Krieges für den großen Teil der europäischen Bevölkerung einzugrenzen. Deutschland ist in besonderer Weise betroffen. Denn die Abhängigkeit von der Energieversorgung durch russisches Erdgas und –öl lässt sich nicht über Nacht beseitigen. Auch der Bezug anderer Vorprodukte und Dienstleistungen ist über Nacht weggefallen.
Nüchterne Analyse der Effekte
Bei der nüchternen Analyse von wirtschaftlichen Konsequenzen für das Universum des Deutschlandfonds gehören folgende Punkte auf die Liste: In ihrem Einkauf sind nicht nur große deutsche Industriekonzerne von Lieferengpässen und Produktionsstopps unmittelbar betroffen. Auch kleinere Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe suchen kurzfristig nach alternativen Lieferanten für die Versorgung ihrer Produktion. Weiterhin ergeben sich aus der Krisensituation Probleme für die ansonsten eher risikoarme IT-Industrie. Viele Programmier- und Supportleistungen wurden in den vergangenen Jahren aus der Ukraine bezogen.
Überprüfung der Fondsinvestments
Auf der Absatzseite ist der Schaden für die meisten deutschen Unternehmen hingegen eher klein, da im Schnitt nur kleine Anteile der Umsätze in Russland oder der Ukraine erzielt werden. Das gilt umso mehr für die Positionen im Deutschlandfonds. Einzig die bislang im Fonds gehaltene Global Fashion Group wird derzeit abgebaut. Das Unternehmen betreibt einen Onlinehandel mit Kleidung. Das Geschäft findet hauptsächlich in den Schwellenländern statt. Jedoch kommen 30 Prozent der Umsätze aus Russland, wo man auch profitabel war. Diese Gewinne fallen zukünftig deutlich geringer aus. Deshalb hat sich das Management des LOYS Premium Deutschland von diesem Wert getrennt.
Fondsausrichtung bleibt
Mittelfristige Konsequenz der gegen Russland verhängten Sanktionen ist zunächst eine Verschlimmerung der schon bestehenden Teuerungseffekte. Auch wenn die Preissteigerungen mit der Zeit abebben dürften, bleiben uns in den nächsten Monaten Probleme wie Chipknappheit, höhere Energiekosten und Produktionsausfälle voraussichtlich erhalten. Das Portfolio ist hier jedoch kaum exponiert. Nur ein Fünftel der im Fonds gehaltenen Titel produziert überhaupt Waren. Die anderen 80 Prozent der Unternehmen betreiben Service-, Dienstleistungs-, Software- oder Plattformgeschäftsmodelle, bei denen die Risikofaktoren viel individueller sind. Diese Ausrichtung wird beibehalten, auch wenn der heftige, undifferenzierte Abverkauf an den Märkten Chancen bei vielen Aktien von konjunktursensitiven Produzenten verlockend günstige Einstiege geschaffen hat.
Solides Wachstum wieder attraktiv
Obwohl in den letzten Stunden Entspannungssignale von beiden Seiten gesendet wurden, sollte man nicht auf ein schnelles Ende der Kriegshandlungen oder der Sanktionen spekulieren. Stattdessen müssen die langfristigen Konsequenzen der aktuellen Ereignisse bedacht werden. In Zukunft dürfte sich der Fokus vieler Anleger wieder auf die Vorzüge solcher Unternehmen richten, die recht zuverlässig überdurchschnittliches, solides Wachstum liefern können. Angesichts dieser Entwicklung ist die Ausgangslage trotz der Kursrückgänge für die im Fonds gehaltenen Werte jetzt sogar besser als noch im Januar, als die Rotation in industrielle Value-Titel ihren Höhepunkt hatte.
Angesichts der hohen Geldentwertung sollten sich Anleger von den Turbulenzen an den Kapitalmärkten nicht abschrecken lassen. Aktien als dynamische Sachwerte bieten einen guten Schutz gegen den Kaufkraftverlust durch Inflation, wenn Ertragskraft und Bewertung stimmen. Das Fondsmanagement des Deutschlandfonds sorgt für eine sorgfältige Auswahl der Unternehmen, aber auch für die Disziplin, an der Börse nicht überzubezahlen.
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